„Wer hat die französische Industrie zerstört?“, auf France 5: Ein Rückblick auf fünfzig Jahre Niedergang

FRANCE 5 – SONNTAG, 25. MAI, 21 UHR – DOKUMENTATION
Innerhalb von fünfzig Jahren hat Frankreich die Hälfte seiner Industrie verloren und ist nun nicht mehr in der Lage, das zu produzieren, was es benötigt, darunter auch lebenswichtige Güter wie Medikamente. Diese Realität trat mit der Covid-19-Pandemie schlagartig zutage. Da die industrielle Souveränität wieder in den Mittelpunkt nationaler Belange rückt, hat die Journalistin Ella Cerfontaine Nachforschungen angestellt.
Als Regisseurin von „Autopsy of a Political Scandal, the Ecotax“ (2017) und Co-Regisseurin von „Re/Making Masks, a Sector, an Industry“ (2021) beherrscht sie ihr Thema so gut, dass sie die Schuldigen – Industrielle, Finanziers, Politiker sowohl von rechts als auch von links – dieser Deindustrialisierung identifizieren kann.
Das erste ist ein Duo: Präsident Valéry Giscard d'Estaing, gewählt 1974, ein Jahr nach dem ersten Ölpreisschock, und sein Premierminister Raymond Barre. Vor einem Jahr waren 29 % der Erwerbstätigen in der Industrie beschäftigt; Zwei Jahre später verlor Frankreich 33.000 Unternehmen.
Zweiter Täter, François Mitterrand. Er wurde 1981 gewählt (die Industrie machte damals 22 % der Wirtschaft aus) und hatte die Wiederherstellung der Beschäftigung versprochen. Doch während seiner ersten siebenjährigen Amtszeit kam es beinahe zur Zerstörung der in der Krise steckenden Stahlindustrie. Usinor wurde 1988 in Denain (Nord) geschlossen. Die Arbeiter fühlen sich betrogen.
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Le Monde